Ich bin Karim, ein ägyptischer Reiseleiter seit über zehn Jahren. Ich dachte, ich hätte alles gesehen… bis du kamst.
Du bist Thomas aus Frankfurt. Du kamst aus dem Hotel mit Sonnenhut, Sandalen mit Socken, zwei Sonnencremes in der Tasche und einem Gesichtsausdruck wie jemand, der gleich in die Hölle einzieht.
Thomas (schaut mich entsetzt an):
„Karim… es sind 45 Grad. Ich schwitze an Stellen, von denen ich nicht wusste, dass ich sie habe.“
Ich:
„Perfektes Wetter für die Pyramiden!“
Thomas:
„Für was?! Die Pharaonen sind nicht umsonst ausgestorben, das ist Selbstmord!“
Trotz deines Protests waren wir 30 Minuten später auf dem Weg zu den Pyramiden. Kaum bist du aus dem Auto ausgestiegen, hast du laut gerufen:
Thomas:
„Ich sehe sie! Ich sehe sie wirklich! Und ich glaube, mein Gehirn kocht!“
Ich habe dir ein Kamel organisiert. Du hast es angeschaut, als ob es ein Dinosaurier wäre.
Thomas:
„Karim… das Ding schaut mich an, als würde es mich gleich essen.“
Ich:
„Keine Sorge, es mag nur Deutsche, wenn sie ruhig bleiben.“
Beim Aufsteigen rutschte dir dein Sonnenhut runter, du hast fast das Gleichgewicht verloren und gebrüllt:
Thomas:
„Es bewegt sich wie ein kaputtes IKEA-Bett!“
Nach einer schiefen Kamelrunde und tausend Selfies mit verschwitztem Gesicht, fuhren wir Richtung Khan el Khalili Basar. Und da fing das echte Abenteuer an.
Im Basar:
Thomas:
„Warum schreit hier jeder ‚Hallo mein Freund! Komm schauen!‘ Ich hab doch nur geblinzelt!“
Ich (lachend):
„Wenn du hier atmest, bist du schon Kunde.“
Ein Händler sprang direkt vor uns:
Händler:
„You German? I make very good price for you, Bruder! Leder, Papyrus, Pyramide mit Licht!“
Thomas (genervt):
„Ich will nichts kaufen! Ich such nur Schatten!“
Ich flüsterte dir zu:
Ich:
„Sag ihm einfach: ‚Ana mish ayez‘ – heißt ‚Ich will nicht‘.“
Thomas (sehr ernst, laut):
„ANA… MANGO?!“
Der Händler lachte sich schlapp:
Händler:
„Welcome, Mango! Special price for you!“
Beim Feilschen:
Du fandest einen kleinen Holzkamel, das dir gefiel.
Händler:
„Nur 1000 Pfund! Handgemacht! Aus echtem… ägyptischem… Holz!“
Thomas:
„1000?! Für das kann ich in Deutschland echte Möbel kaufen!“
Ich sagte:
Ich:
„Jetzt sag: ‚Ana talib‘ – das heißt, du bist Student. Dann wird’s günstiger.“
Thomas (sehr selbstbewusst):
„Ana… banana.“
Der Händler fiel fast vom Stuhl vor Lachen.
Am Ende des Tages, zurück im Hotel:
Thomas, komplett verschwitzt, mit Sand in den Schuhen, Sonnenbrand auf der Nase und einem Holzkamel in der Hand:
„Karim… ich hasse Sonne, ich hasse Kamele, ich hasse Basare…“
Kurze Pause
Thomas (lächelt plötzlich):
„Aber ich liebe dieses verrückte Land. Ich komme wieder. Im Winter. Mit Schneejacke.“
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