Sehenswürdigkeiten Ägypten – kaum ein anderes Land bietet solch eine Fülle an beeindruckenden, mystischen und jahrtausendealten Monumenten. Für Reisende, die in die faszinierende Welt der Pharaonen eintauchen wollen, gibt es einige Orte, die man unbedingt besuchen sollte. Hier stellen wir Ihnen die Top 5 historischen Orte in Ägypten vor, die Geschichte, Magie und architektonisches Meisterwerk miteinander verbinden.
Abu Simbel – Das Sonnenwunder des Ramses II.
Der Tempel von Abu Simbel gehört zu den eindrucksvollsten Bauwerken des alten Ägyptens. Er liegt nahe der sudanesischen Grenze im Süden Ägyptens und wurde im 13. Jahrhundert v. Chr. unter Pharao Ramses II. erbaut. Was diesen Ort so besonders macht, ist die astronomisch präzise Ausrichtung: Zweimal im Jahr – am 22. Februar und am 22. Oktober – scheint die Sonne in das Heiligtum des Tempels und beleuchtet die Statuen der Götter Re-Harachte, Amun-Re und Ramses II. – nur Ptah, der Gott der Unterwelt, bleibt stets im Dunkeln.Diese Sonnenwunder zogen seit jeher Menschen in ihren Bann und zeigen die tiefe Verbindung zwischen Religion, Architektur und Kosmos im alten Ägypten.In den 1960er Jahren musste der Tempel versetzt werden, weil der Assuan-Staudamm den Wasserspiegel des Nassersees steigen ließ. In einer beispiellosen internationalen Rettungsaktion unter der Leitung der UNESCO wurde der Tempel in 1.036 Blöcke zersägt und 65 Meter höher wieder aufgebaut. An der Aktion beteiligten sich viele Länder, darunter Deutschland, Italien, die USA, Frankreich und Schweden. Ohne diesen Einsatz wäre eines der bedeutendsten Weltkulturerben verloren gegangen.

Der Karnak-Tempel – Das Herz der ägyptischen Religion
Luxor, dem einstigen Theben, liegt das größte Tempelgelände Ägyptens: Karnak. Der Tempelkomplex erstreckt sich über mehr als 100 Hektar und wurde über einen Zeitraum von rund 2.000 Jahren von über 30 Pharaonen erweitert. Besonders beeindruckend ist die Große Säulenhalle, in der 134 Säulen mit bis zu 21 Metern Höhe das Dach stützen.Karnak war das religiöse Zentrum des alten Ägyptens. Hier verehrten die Ägypter ihren Hauptgott Amun-Re, gemeinsam mit Mut und Chons, die die thebanische Triade bildeten. Der Tempel war Schauplatz religiöser Feste wie das Opet-Fest, bei dem die heiligen Barken vom Karnak-Tempel zum Luxor-Tempel getragen wurden.Auch hier zeigt sich eine präzise astronomische Ausrichtung: Zur Wintersonnenwende (21. Dezember) fällt das Sonnenlicht exakt in das Heiligtum des Amun-Re, was auf ein tiefes Wissen um den Sonnenlauf hinweist. Die Achse des Tempels wurde bewusst mit der Bahn der Sonne abgestimmt, was archäoastronomische Studien eindrucksvoll belegen.
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Der Tempel von Dendera – Farbenpracht und Sternbilder

Etwa 60 Kilometer nördlich von Luxor liegt Dendera, Heimat des Tempels der Göttin Hathor, Schutzpatronin der Freude, Musik, Schönheit und Mutterschaft. Der Tempel stammt aus der griechisch-römischen Zeit (1. Jahrhundert v. Chr.), bewahrt aber viele ägyptische Elemente.Besonders hervorzuheben ist der ausgezeichnete Erhaltungszustand der Deckenmalereien. Besucher können hier die ursprünglichen Farben der Wandreliefs bewundern – ein seltenes Privileg, da die meisten Tempel im Laufe der Zeit ihre Farbigkeit verloren haben.Eine der berühmtesten Darstellungen im Tempel ist der sogenannte Dendera-Zodiak, ein astronomisches Relief, das sich heute im Louvre in Paris befindet. Der Tempel selbst birgt jedoch noch viele weitere Sternbilder, Himmelsgöttinnen und symbolische Darstellungen.Ein Rundgang durch Dendera gleicht einer Reise durch die ägyptische Kosmologie und Spiritualität. Von Krypten unter dem Tempel bis zur Dachkapelle bietet die Anlage einen tiefen Einblick in den religiösen Alltag der Spätzeit.
4. Die Pyramiden von Gizeh – Das letzte Weltwunder der Antike
Keine Reise nach Ägypten ist komplett ohne einen Besuch der Pyramiden von Gizeh – dem einzig erhaltenen Weltwunder der Antike. Sie stehen am westlichen Rand Kairos und wurden während der 4. Dynastie (um 2.600 v. Chr.) errichtet.Die Cheops-Pyramide ist mit einer ursprünglichen Höhe von 146,6 Metern die größte und wurde aus etwa 2,3 Millionen Kalksteinblöcken gebaut. Ihr Inneres birgt zahlreiche Geheimnisse, von der Großen Galerie bis zur Königskammer. Ihre Ausrichtung ist so präzise, dass die vier Seiten exakt zu den Himmelsrichtungen zeigen – ein Wunder der Baukunst.Neben der Chephren- und Mykerinos-Pyramide sowie der rätselhaften Sphinx, deren Gesicht vermutlich das von Pharao Chephren zeigt, erzählt das Plateau von Gizeh eine Geschichte von Macht, Glaube und Ewigkeit. Die Pyramiden waren keine bloßen Grabstätten, sondern auch monumentale Symbole für den Aufstieg in das Jenseits.
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5. Das Grab von Sethos I. (KV17) – Kunst in der Unterwelt
Im berühmten Tal der Könige, wo mehr als 60 Pharaonen bestattet wurden, befindet sich eines der schönsten Gräber: KV17, das Grab von Sethos I. – Vater von Ramses II. Es ist das längste und eines der kunstvollsten Gräber des Tals mit einer Länge von über 130 Metern.Die Wände des Grabes sind mit prächtigen Reliefs und farbigen Szenen aus verschiedenen Totentexten bedeckt, darunter das Buch der Tore, das Buch der Himmel und das Amduat. Die Bilder zeigen den Weg der Sonne durch die Unterwelt und die Prüfungen, die der König bestehen muss, um das ewige Leben zu erlangen.Besonders bemerkenswert ist die Qualität der Darstellungen – feine Linien, intensive Farben und perfekte Proportionen machen das Grab zu einem Höhepunkt der altägyptischen Kunst. Es wurde 1817 von Giovanni Belzoni entdeckt und gehört heute zu den teuersten Gräbern, die man als Besucher (nach Anmeldung) besichtigen kann.
Fazit: Ägyptens Seele entdeckenDiese fünf historischen Orte in Ägypten zeigen die unglaubliche Tiefe, Vielfalt und Schönheit einer alten Hochkultur. Wer sie besucht, unternimmt eine Zeitreise durch tausende Jahre menschlicher Geschichte, trifft auf göttliche Mythen, königliche Visionen und architektonische Wunder. Sehenswürdigkeiten Ägypten sind mehr als nur Steine im Sand – sie sind Zeugen einer der größten Zivilisationen der Menschheit.
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